Antrag auf Nutzung von Ersatzgeldern für Projekte zur Wasserwiederverwendung im Rahmen IWAMAKOZuSa

Liebe Kolleginnen und Kollegen, 

während meines Urlaubs gab es einen Leserbrief von einem Herrn Schuldt zu den beiden von uns gestellten Anträgen. Dazu folgende Informationen, 

die aus meiner Sicht wichtig sind:

Es ist ja grundsätzlich richtig, dass der Leserbriefschreiber und viele andere sich mit der nachhaltigen Nutzung von Wasser befassen.

Aber es liegt hierbei ein Missverständnis bezüglich des Wassers in den Wasserspeichern im Landkreis Uelzen vor.

Das Wasser kommt nicht von irgendwo und wird extra gefördert, um die Speicher zu füllen.

Stattdessen ist es so, dass nahezu alles Wasser aus der Zuckerfabrik (ZF) mit den Rüben aus ganz Norddeutschland nach Uelzen „geliefert“ wird, 

die bestehen zu 75 % aus Wasser.

Das sind rd. 650 l flüssiges Wasser (der Rest ist Dampf) pro Tonne Rüben, die in der Zuckerfabrik aus den Rüben extrahiert werden.

Dieses Wasser wird auch zum Waschen der Rüben genutzt und kommt dann in die bereits vorhandenen Wasserspeicher.

Wenn die ZF in diesem Jahr rd. 3 Mio. t Rüben verarbeitet ergeben sich daraus bis zu rd. 2 Mio. m³ Wasser (!). Davon können aktuell rd. 1,4 Mio. m³ in den 

vorhandenen Speichern für die nächste Beregnungssaison zwischenspeichert werden. 


Und genau das ist für uns eine nachhaltige Nutzung des Wassers aus den Rüben.

Der Rest wird in einer Kläranlage auf dem Gelände der ZF behandelt und dann in die Ilmenau eingeleitet und entschwindet in der Elbe.

Es fehlen also noch etwa 500.000 m³ Speicherraum, damit die gesamte Wasser-Menge gespeichert werden kann. 

Das ist jetzt etwas vereinfacht dargestellt, aber so sind die wasserwirtschaftlichen Zusammenhänge nach Auskunft der Fachleute.

Bei allen anderen ZF in Deutschland wird das Wasser aus der Rübe übrigens genauso zu Waschen der Rüben genutzt, dann geklärt und in Gewässer 

eingeleitet …. Und weg ist es.

Und noch zwei eigene Anmerkung: 

1.

Flächen zu kaufen und brach liegen zu lassen, mag ja auch eine fachlich gute Idee sein. Funktioniert aber auch nur, wenn der Wasserhaushalt stimmt, sonst wird es öde.

2.

Wer immer noch glaubt, dass wir durch allein Kontingentierung des Wassers die Region retten, irrt sicher. Das mag ein Regelinstrument sein, dass in Teilen hilft.

Aber die einzig funktionierende und uns rettende Lösung ist das nicht und es gibt hier auch nicht „die EINE Maßnahme“! Das Maßnahmenbündel muss deutlich größer werden, auch 

neue und andere Wege enthalten und vor allem zeitnah realisiert werden.

Das für euch als Zusatzinformation, verbunden mit der Bitte um Unterstützung unserer Anträge.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Dobslaw